Einnahmen / Ausgaben

Es ist oft gar nicht so einfach im Blick zu behalten, wie viel Geld man ausgibt und benötigt. Deshalb ist der Überblick über deine Finanzen wichtig. Es hat sich bewährt, in einer Übersicht die monatlichen Einnahmen und Ausgaben gegenüberzustellen, soweit du diese schon einschätzen kannst. Du kannst dir ganz einfach selbst eine Tabelle erstellen:

Einnahmen, z.B.

  • Ausbildungsvergütung
  • Unterhalt der Eltern
  • Kindergeld
  • Bundesausbildungsbeihilfe (BAB)
  • BAföG
  • Arbeitslosengeld
  • (Halb-)Waisenrente

Ausgaben, z.B.

  • Miete und Nebenkosten
  • Energiekosten (Gas, Strom etc.)
  • Telefon / Internet
  • Essen / Getränke
  • Körperpflege / Bekleidung / Haushalt
  • Ausbildungs- / Fahrtkosten
  • Freizeit / Hobbys

Du kannst die Tabelle nach deinem Auszug weiterführen. Denk’ dabei auch an Kosten, die nicht unbedingt monatlich anfallen, wie z.B. Kosten für eine Haftpflichtversicherung oder die GEZ . Es gibt auch Vorlagen im Internet:

Kassencheck

Damit du mit deinem Budget zurechtkommst, empfiehlt es sich, nach dem Auszug für zwei bis drei Monate all deine Ausgaben aufzuschreiben. Du siehst dann, wofür du dein Geld ausgibst und wie viel davon feste Kosten sind. Du kannst ein Heft benutzen, es gibt aber auch Muster bzw. Apps:

Banken / Konto

Ab 18 kannst du allein ein Konto eröffnen. Vorher brauchst du die Unterschrift deiner gesetzlichen Vertreter*innen (Eltern oder Vormund*in). Wenn du bisher keine größeren Schulden hattest, kannst du problemlos ein Konto eröffnen. Du brauchst ein eigenes Girokonto zur Überweisung von z.B. Miete und Ausbildungsvergütung.

Möchtest du eine persönliche Ansprechperson haben, dann wähle eine Bank mit einer Geschäftsstelle in deiner Nähe. Du kannst deine Bankgeschäfte aber auch bei fast allen Banken online erledigen. Sogenannte Direktbanken arbeiten komplett über das Internet. Die sind oft günstiger. Eine Übersicht über die Leistungen verschiedener Banken findest du z.B. auf:

Viele Banken verlangen Kontoführungsgebühren. Allerdings gibt es für Auszubildende oder Student*innen oftmals Ausnahmen.

Erkundige dich nach den Leistungen und weiteren Kosten, bevor du dich für eine Bank entscheidest, z.B.:

  • Ist eine EC-Karte (Girocard) zum Geldabheben dabei?
  • Besteht die Möglichkeit eines Überziehungskredites?
  • Wie viel kostet das Geldabheben am Automaten einer fremden Bank?
  • Wie funktioniert das Online-Banking?

Manchmal gibt es bei der Kontoeröffnung auch gleich eine kostenlose Kreditkarte. Diese kann allerdings zum ungeplanten Geldausgeben verleiten, weil die Kosten für einen Einkauf manchmal erst am Monatsende von deinem Konto abgebucht werden.

Wenn’s mal eng wird…

Selbst wenn du deine Ausgaben im Griff hast, kann es trotzdem mal eng werden. Glück hat, wer Rücklagen aufbauen konnte oder seine Eltern/Pflegeeltern/Freund*innen um Hilfe bitten kann. Diese Möglichkeit haben aber nicht alle.

Eine teure Möglichkeit zur Überbrückung einer finanziellen Notlage ist der Überziehungskredit (sogenannter Dispo) auf deinem Girokonto. Findest du niemanden, der dir zinslos Geld leihen kann, sprich mit deiner Bank über die Möglichkeit eines Ratenkredits. Hier sind die Zinsen niedriger als beim Dispo. Kreditangebote (Zeitung/Internet), die schnelles Geld versprechen, erweisen sich meist als Abzocke.

Du kannst dir immer auch Hilfe von einer Beratungsstelle holen.

Einkommenspuzzle

Auch wenn du mit 18 Jahren volljährig bist, können sich die allerwenigsten jungen Menschen in diesem Alter finanziell völlig selbständig versorgen. Nicht alle jungen Menschen können auf die Unterstützung durch ihre Familie zählen und müssen ihren Lebensunterhalt aus verschiedenen Quellen finanzieren.

Wenn du eine Ausbildung machst, deckt Ausbildungsvergütung in der Regel nicht alle Kosten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten in der Ausbildung (schulisch und betrieblich) zusätzlich Geld zu bekommen.

Wenn du arbeitslos und mittellos bist, kannst du dich an das Jobcenter wenden. Evtl. könnten dir auch weitere Leistungen wie z.B. Wohngeld zustehen. Bis 25 Jahre kannst du u.U. auch Kindergeld erhalten.

Alles auf die Reihe zu bekommen, kann manchmal überfordern. Das ist völlig normal und du kannst dir Unterstützung holen:

ERSTANLAUFSTELLEN

Tipps im Umgang mit Behörden

Tipps im Umgang mit Behörden

Stelle den Antrag rechtzeitig, die Bearbeitung dauert oft mehrere Wochen.

Versuche, bevor du zu einem Amt gehst, telefonisch zu klären was du mitbringen musst. Oft kann man einen Termin vereinbaren und spart sich so Wartezeit.

Natürlich sollte man bei Terminen pünktlich sein und rechtzeitig absagen, falls man es einmal nicht schafft.
Die Anträge auszufüllen ist für alle schwer, v.a. das erste Mal. Hole dir Hilfe von Betreuer*innenn, Pflegeeltern oder bei einer Beratungsstelle! Achtet darauf, dass alle notwendigen Unterlagen und Nachweise beigelegt sind.

Achte darauf, dass du nachweisen kannst, dass du den Antrag abgegeben hast:
→ Nutze per Post das Einschreiben, auch wenn es teuer ist.
→ Wenn du die Unterlagen persönlich abgibst, lass es dir schriftlich bestätigen.
→ Wenn du die Unterlagen in den Briefkasten wirfst, nimm jemanden mit, der es im Zweifelsfall bezeugen kann.
→ Kopiere alle Unterlagen, bevor du sie abgibst und hefte sie am besten in einem Ordner ab.

Wenn du bei der Behörde etwas nicht verstehst, frag direkt nach und lass es dir erklären. Darauf hast du ein Recht! Wenn dein Gegenüber unhöflich wird, bleibe freundlich und sprich es an. Falls das nichts hilft, gibt es die Möglichkeit sich bei dem/ der Vorgesetzten oder der Amtsleitung zu beschweren. Du kannst dir in diesem Fall aber auch von einer Beratungsstelle helfen lassen.